Onlineshops sind ein wesentlicher Bestandteil vieler Geschäftsmodelle. Doch welche Plattform ist besser: WooCommerce (WC) oder Shopify (SF)?
WC und SF gehören zu den meistgenutzten E-Commerce-Plattformen weltweit. Sie erhalten bei beiden Lösungen umfangreiche und flexible Möglichkeiten, einen professionellen Webshop aufzubauen und zu betreiben. Auf den ersten Blick erscheinen die Systeme sehr ähnlich, tatsächlich verfolgen sie jedoch unterschiedliche Ansätze.
So ist WooCommerce ein Open-Source-Plugin für WordPress, das Sie kostenlos herunterladen können. Mit der Erweiterung ergänzen Sie Ihre bestehende WordPress-Website um alle Funktionen, die für einen Onlineshop erforderlich sind. Die zentralen Vorteile: Sie behalten die volle Kontrolle über Design, Funktionen und Hosting. Außerdem können Sie sich einer langfristigen Weiterentwicklung des Systems sicher sein. Denn mit über 8 Millionen Downloads und einem aktuellen Marktanteil von mehr als 13 Prozent unter den Top-1-Million-Webshops (Stand März 2025) dürfte WooCommerce auch auf lange Sicht zu den führenden Plattformen für E-Commerce gehören.
SF ist hingegen als ein eigenständiges System konzipiert, das alle wichtigen Funktionen bündelt – vom Frontend-Design bis zur Warenverwaltung. Seit dem Börsengang im Jahr 2015 ist die Zahl der Händler, die mit der Lösung arbeiten, von etwas mehr als 200.000 auf mehrere Millionen angestiegen. Heute setzen etwa 21 Prozent der Top-1-Million-Onlineshops auf SF, womit hier ebenfalls von einem langfristigen Support ausgegangen werden darf. Sie profitieren von einer sofort nutzbaren Komplettlösung, die allerdings keine tiefgehenden Veränderungen am Backend erlaubt. Zwar können Sie Ihren Shopify-Shop mit zusätzlichen Apps erweitern und individualisieren, die Auswahl ist jedoch kleiner als bei WooCommerce.
Bei der Wahl eines Shop-Systems spielen die letztlichen Kosten natürlich eine wichtige Rolle. SF bietet Ihnen eine feste Preisstruktur mit unterschiedlichen Optionen für verschiedene Geschäftsbedarfe. WooCommerce selbst ist kostenlos, aber wenn Sie es effizient nutzen möchten, eben doch nicht völlig gratis. Hosting, Sicherheit und Erweiterungen sind mit gewissen finanziellen Aufwänden verbunden.
Dabei stehen neben einer umfangreichen Widget-Bibliothek eine Vielzahl an Designoptionen zur Verfügung. Standardmäßig erfolgt die Webseitenerstellung in Form eines Responsive-Designs. Somit ist die Seite automatisch mit unterschiedlichen Endgeräten kompatibel. Hinzukommt, dass Elementor alle Änderungen automatisch speichert und direkt über eine Live-Vorschau anzeigt. Ein weiterer Pluspunkt, der die Vielseitigkeit des Tools unterstreicht, ist die Integrierbarkeit zusätzlicher Add-ons. Beispielsweise haben Sie die Möglichkeit, WooCommerce für die Erstellung einer Shop-Oberfläche oder Yoast SEO für suchmaschinenoptimierte Seiteninhalte einzubinden. Zusätzlich ist das Plugin mit einem Backend-Editor ausgestattet.
Bei SF können Sie aus unterschiedlichen Preisstufen wählen, die sich vor allem nach dem Funktionsumfang strukturieren. Los geht es mit einem vergünstigten Einstieg: 3 Monate für jeweils 1 Euro. Danach staffeln sich die Tarife wie folgt.
• Monatliche Kosten (inkl. Hosting): 36 € bis 384 €
• Jährliches Abo: 27 € bis 289 € pro Monat (25 % Ersparnis bei Vorauszahlung)
• Shopify Plus für große Unternehmen: ab 2.300 $ monatlich (3-Jahres-Vertrag)
• Premium-Theme: 180 $ bis 350 $ (einmalig)
• Transaktionsgebühren: Bis zu 2,9 % + 30 Cent pro Zahlung
• Externe Zahlungssysteme: Zusätzliche Gebühren für PayPal & Co.
Shopify ermöglicht eine einfache Kostenplanung, da alle Kernfunktionen in den Abos enthalten sind. Zusätzliche Ausgaben sind aber nicht ungewöhnlich.
WooCommerce müssen Sie als Open-Source-Lösung nicht bezahlen. Dennoch gilt es bestimmte Ausgaben zu berücksichtigen.
• Hosting: 10 bis 50 € pro Monat (WooCommerce-optimiertes Hosting empfohlen)
• Domain: 10 bis 20 € pro Jahr (.de oder .com-Domain)
• SSL-Zertifikat: 0 bis 100 € pro Jahr (häufig im Hosting enthalten, Premium-SSL für mehr Sicherheit)
• Backup- und Sicherheitslösungen: 50 bis 150 € pro Jahr (Schutz vor Datenverlust und Hacks)
• Rechtstexte (AGB, Datenschutz): 100 bis 300 € pro Jahr (Anwaltliche Services oder spezialisierte Plugins)
• Wartung und Updates: 50 bis 200 € pro Monat (optional, aber wichtig für Stabilität und Sicherheit)
• Premium-Theme: 50 bis 200 € einmalig (bessere Gestaltung und erweiterte Funktionen)
• Zahlungsanbieter: 0 bis 300 € pro Jahr (Plugins für Klarna, Kreditkarte, Sofortüberweisung etc. und erweiterte Buchhaltungsfunktionen)
• Versand-Plugins: 50 bis 150 Euro pro Jahr (Anpassbare Versandoptionen und flexible Logistikanbindungen, auch Dropshipping)
Die Kosten für WooCommerce sind individueller gestaltbar. Sie hängen vor allem von der Anzahl der Produkte, der gewünschten Automatisierung und den benötigten Zahlungsarten ab.
WC und SF bieten beide sehr viele Optionen zur Erweiterung oder Anpassung, unterscheiden sich aber in ihrer Flexibilität.
Bei WooCommerce sind die Möglichkeiten nahezu unbegrenzt. Da es sich um ein Plugin für WordPress handelt, können Sie es ebenso individuell auf Ihre Bedarfe abstimmen wie das CMS selbst. Es stehen alleine mehr als 800 spezielle WooCommerce-Erweiterungen zur Verfügung. Ganz zu schweigen von den tausenden WordPress-Plugins. Falls Sie eine maßgeschneiderte Lösung benötigen, können Sie vollkommen frei eigene Codes implementieren. Da WooCommerce unter einer Open-Source-Lizenz läuft, lassen sich nahezu alle Vorgänge personalisieren, die Sie sich vorstellen können. Sie haben die volle Kontrolle über das Design, die Funktionen und den technischen Aufbau Ihres Shops.
SF bietet strukturierte Erweiterungen mit gewissen Einschränkungen. Im eigenen App-Store stehen mehr als 2.000 Anwendungen zur Shop-Anpassung bereit. Sie können zwischen kostenlosen und kostenpflichtigen Programmen wählen. Die Gestaltungsmöglichkeiten sind riesig, aber begrenzter als bei WooCommerce. So erlaubt SF maximal zehn Layout-Varianten pro Shop. Falls Sie tiefergehende Änderungen vornehmen möchten, können Sie auf den HTML- und CSS-Code im Theme zugreifen und dort benutzerdefinierte Eingaben machen. An das Backend kommen Sie allerdings nicht heran, da SF ein geschlossenes System ist. Individualisierungen sind ausschließlich innerhalb der vorgegebenen Strukturen möglich. Das muss aber nicht unbedingt nur als Nachteil gesehen werden. Denn auf der anderen Seite bedeuten diese Voraussetzungen auch eine erhöhte Sicherheit. Es ist so gut wie unmöglich, das System „kaputtzumachen“.
Sowohl SF als auch WC lassen sich bestens skalieren. SF bietet mit seiner cloudbasierten Infrastruktur grundsätzlich mehr Komfort und Sicherheit, da sich diese automatisch anpasst. Wenn der Traffic steigt, erhöht das System die Serverkapazität ohne weiteres Zutun. Auch bei plötzlichen Lastspitzen, wie etwa am Black Friday, bleibt Ihr Onlineshop damit stabil. Skalierung ist hier also nahtlos integriert.
Damit Ihr WooCommerce entsprechend reaktionsfähig arbeitet, müssen Sie dessen Hosting-Umgebung genau planen. Ist ein Server nicht auf hohe Besucherzahlen ausgelegt, können schnell kritische Engpässe entstehen. Besonders bei stark frequentierten Sonderaktionen oder zu saisonalen Spitzen wie an Weihnachten oder Ostern kann es zu Problemen kommen, wenn Sie nicht vorgesorgt haben. Deshalb ist WooCommerce optimiertes Hosting vor allem bei größeren Shops mit vielen Kunden ein Must-have.
Eine erstklassige Performance bzw. beste Usability und schnelle Ladezeiten sind elementare Voraussetzungen, um einen Onlineshop erfolgreich betreiben zu können. Kunden erwarten eine rundum reibungslose Benutzererfahrung. Schon dann, wenn Ihre Seiten nicht schnell genug verfügbar sind, brechen viele Besucher den Kaufprozess ab. Eine stabile Leistung wirkt sich hingegen positiv auf die Conversion-Rate aus.
Bei WooCommerce benötigen Sie eine entsprechend leistungsstarke hosting Umgebung, um die Geschwindigkeit Ihres Shops hochzuhalten. Wer hier spart, riskiert, viele potenzielle Käufer an die Konkurrenz zu verlieren. Mit einem optimierten Hosting-Paket, das schnelle SSL-Server und große Traffic-Kapazitäten bzw. eine entsprechende Skalierbarkeit mitbringt, schließen Sie schädliche Verzögerungen souverän aus. Sie müssen dafür aber eben auch mehr bezahlen. Darüber hinaus können die richtigen Systemeinstellungen den Unterschied machen. Zum Beispiel lässt sich die Ladegeschwindigkeit durch die Komprimierung von HTML, CSS und JavaScript mittels Cache-Plugin spürbar verbessern.
SF übernimmt die Optimierung abermals großteilig selbstständig. Die Plattform basiert auf automatisiertem Cloud-Hosting mit bereits integrierten Caching-Mechanismen. Dadurch wird die Performance verbessert, ohne dass Sie manuell technische Anpassungen vornehmen müssen. Zudem gibt es spezielle Themes, die gezielt auf schnelle Ladezeiten ausgerichtet sind.
Erweiterungen können sowohl bei Shopify als auch bei WooCommerce die Performance negativ beeinflussen. Als Faustformel gilt: Je mehr Apps oder Plugins Sie installiert haben, desto größer ist die Gefahr von Leistungseinbußen. Fokussieren Sie ein möglichst schlankes System mit wenigen, gut gewählten Erweiterungen.
Letztlich sind auch Updates ein wichtiger Performance-Faktor. Ein System, das auf dem neusten Stand ist, funktioniert in der Regel sehr viel flüssiger als ein veraltetes. SF regelt die Aktualisierung wieder automatisch. WooCommerce erfordert hingegen etwas mehr Aufmerksamkeit bei der Wartung. Gewisse Updates für die Shop-Software, aber auch bei Plugins und Themes müssen nach wie vor manuell durchgeführt werden.
Heute beginnen die meisten Kaufprozesse bei Google, Bing und Co. Deshalb sollten Sie als Shop-Betreiber sehr darauf bedacht sein, Ihre Angebote in den Rankings der großen Suchmaschinen möglichst weit vorne zu platzieren. Dafür gilt es umfassende Suchmaschinenoptimierung (SEO) zu betreiben.
WooCommerce bzw. WordPress bietet von Haus aus Eingabefelder für essenzielle SEO-Maßnahmen wie Meta-Daten und individuelle URLs. Zusätzlich stehen Ihnen zahlreiche leistungsstarke SEO-Plugins zur Verfügung, die noch mehr Spielraum für die Suchmaschinenoptimierung eröffnen und mitunter sogar spezifische Empfehlungen geben.
Auch bei SF sind grundlegende SEO-Anpassungen schon ohne Erweiterungen möglich. Spezialisierte Apps stehen ebenfalls bereit. Bei WooCommerce bekommen Sie jedoch abermals mehr Flexibilität durch die wirklich riesige Auswahl an Add-ons.
Die Möglichkeit, mit der bevorzugten Zahlungsmethode einkaufen zu können, gehört heute für potenzielle Kunden zu den wichtigsten Entscheidungskriterien bei der Wahl eines Onlineshops.
WooCommerce Payments eröffnet Ihnen die Chance, zahlreicher Dienste direkt in Ihrem WordPress zu integrieren. Kreditkarten, PayPal und Kauf auf Rechnung oder auch die klassische Banküberweisung sowie SEPA-Lastschrift lassen sich über die Plugin-Einstellungen konfigurieren. Einfacher und rechtlich sicherer geht es aber über zumeist kostenpflichtige Plugins. Mit solchen Erweiterungen können Sie Rechnungsvorlagen nutzen, Lieferscheine erstellen, eine korrekte Mehrwertsteuer-Ausweisung gewährleisten und viele weitere komfortable Optionen für eine umfassende Buchhaltung nutzen. Dadurch bleibt der Checkout-Prozess nicht zuletzt rechtlich konform.
Das Pendant zu WooCommerce Payments ist Shopify Payments. Hier lassen sich Zahlungen ziemlich bequem über das Admin-Panel verwalten, ohne eine externe Plattform nutzen zu müssen. Seit 2018 ist dieser Service auch in Deutschland verfügbar. Darüber hinaus steht es Ihnen offen, Dienstleister wie PayPal oder Klarna über Drittanbieter einzubinden. Dafür entstehen allerdings weitere Gebühren von bis zu 2 Prozent pro Transaktion.
Dropshipping ermöglicht es Ihnen, Produkte zu verkaufen, ohne ein eigenes Lager zu führen. Bestellungen werden direkt an Ihre Lieferanten weitergeleitet, die dann den Versand übernehmen. Mit diesem Konzept reduzieren Sie Ihr finanzielle Risiko erheblich. Es ist sowohl mit WC als auch SF umsetzbar. Marktplätze wie Amazon, eBay oder Facebook lassen sich per Plugin bzw. App einbinden.
Bei SF können dabei allerdings signifikante Transaktionsgebühren anfallen. Wenn Sie erweiterte Funktionen benötigen, kann das Shop-System zudem schnell an seine Grenzen gelangen. WooCommerce lässt Ihnen hingegen mehr Freiraum. Sie können Ihren Shop selbst im Backend individuell gestalten bzw. Funktionen einbinden, für die die gängigen Plugins keine Lösung haben. Zudem sind die anfallenden Kosten geringer – schon deshalb, weil WooCommerce keine eigenen Transaktionsgebühren erhebt.
Bei SF ist man sich der europäischen Datenschutzrichtlinien bewusst. Als All-in-One-Lösung möchte Ihnen das System möglichst viele Sorgen bzw. To-dos abnehmen. So bietet man zum Beispiel zertifizierte Themes, eine garantierte SSL-Verschlüsselung für jeden Shop und höchste PCI-DSS-Sicherheitsstandards für Zahlungen. Updates erfolgen stets automatisch.
An dieser Stelle hat WooCommerce eine seiner größten Schwäche: Das Plugin ist in puncto Datenschutz nämlich nicht speziell auf den europäischen Markt ausgerichtet. Als Shop-Betreiber müssen Sie hier selbst dafür sorgen, dass allen Bestimmungen korrekt nachgekommen wird. SSL-Zertifikate sind bei guten Hostern zwar inklusive und fast alle weiteren Datenschutzfunktionen können über Plugins eingebunden werden. Dennoch besteht ein deutlich größerer Aufwand.
• Ein neuer Onlineshop schnell und einfach erstellt werden soll
• Keine technische Vorerfahrung vorhanden ist
• Hosting, Sicherheit und Updates automatisch laufen sollen
• Eine skalierbare Lösung mit geringem Wartungsaufwand gesucht wird
• Einfache Integration von Zahlungs- und Versandlösungen gewünscht ist
• Der Shop in eine bestehende WordPress-Seite integriert werden soll
• Volle Kontrolle über Design, Funktionen und Hosting gefordert ist
• Individuelle Erweiterungen abseits von Plugins erforderlich sind
• Mehr Flexibilität bei den Kosten und den eingesetzten Tools gefragt ist
• Ein Open-Source-System mit einer großen Entwickler-Community bevorzugt wird
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